Gebrauchshundesport

 

Vielseitigkeitssport

 

Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst, das sind die drei Elemente des Vielseitigkeitssports. Es ist die älteste Hundesportart überhaupt und wohl auch die, die den Hunden am meisten abverlangt. Es ist die Sportart die den Trieben und Veranlagungen der Hunde in ihrer Ursprünglichkeit am nächsten kommt. In dieser Sportart können die Prüfungsstufen IPO 1 bis 3 abgelegt werden. In der höchsten Prüfungsstufe finden Wettkämpfe auf Landes- und Bundesebenen statt. Die eindrucksvollsten Leistungen kann man auf Weltmeisterschaften erleben.

 

Grundsätzlich ist die Vielseitigkeitsausbildung für die Gebrauchshunderassen geeignet. Aber es gibt je nach Veranlagung auch hier keine Beschränkungen. Im Wettkampfbereich muss der Hund einfach eine bestimmte Größe haben, ansonsten eignet sich jeder Hund, der einen guten Beuterieb hat und arbeitsfreudig ist.

 

Fährtenarbeit

In der dieser Abteilung, muss der Hund eine Fährte zwischen 300 und 1200 Schritt absuchen, die vorher vom Hundeführer oder auch fremd gelegt wurde. Nach einer Liegedauer von mindestens 20 Minuten bis 3 Stunde sucht der Hund selbstständig die Fährte ab und muss dabei ausgelegte kleine Gegenstände verweisen.

Das ist ein Bereich, indem der Hund durch seine hervorragende  Nasenveranlagung dem Menschen weit überlegen ist.

Es besteht auch die Möglichkeit seinen Hund nach erfolgreicher Begleithundprüfung ausschließlich im Fährtenbereich zu führen. Hier können Prüfungen von FH 1 bis 3 und entsprechende Meisterschaften absolviert werden.

 

Unterordnung

Die zweite Abteilung ist die Unterordnung. In Übungen wie der Leinenführigkeit, Freifolge, Sitz-, Platz- und Steh aus der Bewegung sowie Apportierübungen soll der Hund zeigen, dass er freudig, exakt, schnell und aufmerksam die Hörzeichen des Hundeführers ausführt. Vorbedingung ist eine erfolgreiche Begleithundprüfung.

 

Schutzdienst

 

Doch bevor ein Hund diese Prüfungen absolvieren darf muss er seine Wesenssicherheit in einer Begleithundeprüfung unter Beweis stellen. Hier wird der Gehorsam und Verträglichkeit des Hundes in einem Unterordnungs- und einem Verkehrsteil geprüft. Er darf gegenüber fremden Personen, Radfahrers usw. keinerlei Aggressivität zeigen.

Es eignen sich nicht nur die Gebrauchshunderassen für diese Sportart. Jeder Hund, der einen guten Beutetrieb hat und sich arbeitsfreudig zeigt, kann ausgebildet werden. (Wettkampfmäßig darf der Hund allerdings nicht zu klein sein!)

Der Hundeführer selbst muss auch einige Voraussetzungen erfüllen. Körperliche Belastbarkeit und Ausdauer sind gefragt. Er muss sich mit den theoretischen Grundlagen beschäftigen und einen grundsätzlich freundlichen Umgang mit seinem Hund haben.

Innerhalb des Gebrauchshundesports hat sich in den letzten Jahren vieles verändert und man muss auch hier umdenken. Wenn der Gebrauchshundesport in unserer Gesellschaft überleben will und eine bessere Akzeptanz erreichen will, dann muss es aufhören, dass „blinde“ Hundeführer ihren „sehenden“ Hunde über die Fährte zwingen, tierschutzgerecht ausgebildet wird und die sozialagressiven Verhaltensweisen nicht gefördert werden. Schutzhundesport muss heute, genau wie alle anderen Hundesportarten die Bedürfnisse der Vierbeiner berücksichtigen. Daher läuft der akzeptablere Schutzhundesport in anderen Konditionierungsebenen ab. Beuteorientiert und auf Arbeitsfreude ausgerichtet! Diese Ausbildung dauert u. U. länger, kann aber auch zu guten Ergebnissen führen.

 

 

Jeder Hundeführer muss in diesem Bereich Sachverstand und viel Ausdauer aufbringen, um seinen Hund auf diesen Prüfungsteil vorzubereiten. Ein fährtensicherer Hund hat viele hundert Fährten in der Nase und der Hundeführer in den Beinen. Meist wird hier unter schwierigen Witterungsverhältnissen und territorialen Bedingen trainiert. Umso mehr Respekt gilt jedem erschnüffelten Punkt!"Schutzdienst" ist der 3. Teil in der Vielseitigkeitsprüfung. Der Schutzdiensthelfer (der Mann in Schutzhose, - Jacke und mit Schutzarm) ist neben dem Hund die wichtigste Person in dieser Hundesport - Disziplin. Er ist für den Hund zu Beginn Spielpartner und Ausbilder zugleich. Der Helfer muss in der Lage sein auf die unterschiedlichen Hunde einzugehen und entsprechend zu handeln.